Unfassbares Glück

Wie wahrscheinlich ist das zweite große Los?

  • Mike Mlynar
  • Lesedauer: 2 Min.

Dass jeder seines Glückes Schmied sei, ist eine vermeintlich weise antike Feststellung (Appius Claudius Caesus, römischer Konsul und Diktator 307/285 v.u.Z.). Sie ist seither oft, immer wieder und in vielen Sprachen kolportiert worden. Aber sie wird dadurch kaum zutreffender. Denn dem Glück kann man zwar bekanntlich immer und überall hinterherjagen. Zu fassen bekommt man es auf diese Weise indes nie. Denn die spezielle Eigenart von Glück besteht eben in seiner Willkürlichkeit, die sich nicht greifen lässt, sondern die ihrerseits greift. Wen? Nun eben die oder den Glücklichen.

Deren Zutun zu dem, was tatsächlich Glück zu nennen ist, ist eher ganz bescheiden und auch nur ganz entfernt wirklich zielführend. Was damit gemeint ist, spielt sich beispielsweise über die Woche, besonders an den Wochenenden, millionenfach in deutschen Wohnzimmern vor den Fernsehern ab. Nämlich bei der Ziehung der Lottozahlen. Die »Schmiedearbeit«, die da auf der Suche nach Glück (oder besser: bei der Sucht nach Glück?) geleistet wird, beschränkt sich neben dem Tippvorgang selbst auf die Wettgebühr sowie aufs Aussuchen der zu tippenden Zahlen. Und genau dazu hier unsere heutige Frage:

Einer spielt bei »6 aus 49« immer sehr romantisch den Geburtstag seiner Frau, den seinen, sein Alter sowie die Zahl der gemeinsamen Kinder: 2, 8, 12, 30, 45, 47. Eine andere spielt hingegen stets ganz puristisch 1, 2, 3, 4, 5, 6. Die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser mit Superzahl liegt jeweils bei 0,000 000 007 15, die für eine Sechser ohne Superzahl, immerhin eine Zehnerpotenz höher, bei 0,000 000 064 4. Gesetzt den Fall die eine oder die andere genannte Zahlenfolge wird mal ein Sechser - welche der beiden Ziffernfolgen hätte eher die Chance, noch einmal gezogen zu werden?

Lösungen an uns per Post (Kennwort »Denkspiel«) oder als Mail an spielplatz@nd-online.de. Einsendeschluss Mittwoch, 3.12. Absender nicht vergessen, wir losen einen Buchpreis aus!

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