Kooperative Ansätze stärken die Ernährungssicherung

In Mosambik schließen sich Kleinbauern und -bäuerinnen zusammen, um ihre Ernteerträge und -vielfalt zu erhöhen

  • Christine Wiid
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Ernährungssicherheit ist in Mosambik vielerorts gefährdet. Der Zusammenschluss von Kleinbauern in Vereinen oder Kooperativen ist ein Ansatz, um gemeinschaftlich die Produktivität zu steigern.

Felizarda Jamusses Alltag in Muaguide ist anstrengend. Bei Sonnenaufgang steht die Kleinbäuerin aus Nordmosambik auf und füllt als erstes ihre Wasserkanister am nahe gelegenen Dorfbrunnen, damit ihre Familie das Wasser für den Tag hat. Strom oder fließend Wasser gibt es in Muaguide nicht. Seit ein paar Jahren schon ist Felizarda Jamusse Witwe, sie hat zwei Töchter und sieben Enkelkinder. Und sie ist Mitglied des Kleinbauernvereins »25 de Junho«, der vor drei Jahren gegründet wurde. Im Verein arbeitet die 50-Jährige eng mit den landwirtschaftlichen Beratern der Kleinbauernorganisation Kulima zusammen. Zito, einer der Berater, steht zwei bis drei Mal pro Woche mit den Vereinsmitgliedern auf dem Feld und unterstützt sie in allen landwirtschaftlichen Belangen.

Nachdem Felizarda Jamusse das Wasser aus dem Dorfbrunnen geholt hat, macht sie sich auf den Weg auf ihre Machamba, ihr Feld: Rund 45 Minuten ist sie unterwegs, bis sie auf dem Gemüsefeld angekommen ist, der Getreideacker, auf dem sie Mais anbaut, liegt etwas näher. Bei der Arbeit auf ihren Feldern wirshmen zu erhöhen: mit der Einrichtung von Saatgutbanken, dem Bau von Silos und Speichern zur Lagerung von Ernte und Saatgut sowie durch Trainings zu Anbaumethoden. Trotzdem bleibt es für kleinbäuerliche Familien aufgrund der kleinen Anbauflächen schwierig, sich selbst von den Erträgen ihres Ackers zu ernähren und gleichzeitig einen Überschuss für die lokalen Märkte zu erwirtschaften, der ihnen ein Einkommen verschaffen würde.

Als ein Schritt zur Durchbrechung dieses Teufelskreises fördert Kulima den Zusammenschluss von Kleinbauern und -bäuerinnen in Vereinen oder Kooperativen, um gemeinsam die Flächen zu erweitern und die gemeinschaftliche Produktivität zu steigern. Der Verein »25 de Junho«, in dem Felizarda Jamusse Mitglied ist, ist dafür ein Beispiel. So bewirtschaftet sie nicht nur ihren eigenen Acker, sondern im Wechsel mit den anderen Vereinsmitgliedern auch das Gemeinschaftsfeld.

Auf die Frage, was das Projekt mit Kulima in Muagide bewirkt, antwortet Felizarda Jamusse: »Dass wir mehr ernten als in den Jahren zuvor. Und dass wir nicht mehr so viel von unserer Ernte verlieren, was vorher von Ungeziefer gefressen wurde oder verdarb - das ist ein guter Start.«

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