Moskaus neue Militärdoktrin

Abschreckung hat Priorität

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wladimir Putin wird in Kürze Russlands neue Militärdoktrin per Unterschrift in Kraft setzen. Den Text hatte das vom Nationalen Sicherheitsrat eingesetzte Autorenkollektiv schon Ende November abgeliefert. Am Feinschliff sollen Berater des Kremlchefs mitgewirkt haben. Denn die Doktrin ist eine Art sicherheitspolitisches Langzeitprogramm und ein Kompromiss der beiden großen rivalisierenden Gruppen der Elite. Gemeint sind die »Sapadniki« - liberale Befürworter einer Partnerschaft mit dem Westen - und die »Eurasier«: Konservative, die auf Kooperation mit autoritären antiwestlichen Regimen in Asien und auf Reintegration im postsowjetischen Raum setzen.

Schon die Doktrin, die Putin im April 2000 in Kraft setzte, reflektierte den dramatischen Bodenverlust der »Sapadniki« zu Ende der Jelzin-Ära. Dennoch nahm Russland die NATO weiter als Partner wahr, vor allem bei der Bekämpfung globaler Terroristennetzwerke. Auch in dem 2010 verabschiedeten Fol...


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