Kinder als »Zeitbomben«

In Westafrika gelten die Jüngsten als besonders gefährliche Ebola-Überträger

  • Anne Gonschorek, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sierra Leone hat wegen Ebola öffentliche Feiern zu Weihnachten und Neujahr verboten. Die Krise trifft Kinder am schlimmsten. Sie werden zu Kinderarbeit missbraucht, da die Schulen geschlossen sind.

Sierra Leone ist stark von der Ebolawelle betroffen. Das Land zählt mit inzwischen mehr als 8000 Fällen und ungefähr 1900 Toten die meisten Ebolaerkrankungen in Westafrika. Weihnachten wird dort häufig gefeiert - obwohl der Islam die am weitesten verbreitete Religion ist. Laut der Zeitung Awoko forderte Präsident Ernest Bai Koroma die traditionellen Führer dazu auf, alle gewohnten Festlichkeiten zugunsten der Ebolabekämpfung dieses Jahr aufzugeben. Er fügte hinzu, dass es trotz der ausländischen Hilfe so schien, »als würden die Fälle weiterhin ansteigen«, besonders in den nordwestlichen Regionen des Landes, Port Loko und Bombali. Um die Bevölkerung in den Häusern zu halten, patrouillieren Soldaten auf den Straßen.

Bislang haben 6580 Menschen vor allem in den am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone ihr Leben verloren. Laut der Weltgesundheitsorganisation löste Sierra Leone Liberia Anfang Dezember als L...


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