Die USA haben noch etwas in petto

Politikwissenschaftler Henry Michael Erisman zur neuen Kuba-Politik von Präsident Barack Obama

Henry Michael Erisman ist emeritierter Professor der Politikwissenschaft von der Indiana State University. Sein Spezialgebiet ist die politisch gesellschaftliche Entwicklung in Lateinamerika und Kuba. In Kuba hat er sich immer wieder mit dem Gesundheitssystem und den medizinischen Auslandsmissionen beschäftigt. Über den Neuanfang zwischen USA und Kuba sprach mit ihm für »nd« Knut Henkel.

nd: US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, ein neues Kapitel in der Kubapolitik aufzuschlagen. Wie beurteilen Sie seine Initiative?
Erisman: Oh, ich denke das ist ein guter Start, um die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Kuba zu verbessern. Ich begreife diese Initiative als den Auftakt zu einem anderen Umgang und zu einem Übereinkommen, welches die Normalisierung der bilateralen Beziehungen besiegeln sollte.

Was folgt daraus für Kuba?
Aus kubanischer Sicht sind die ökonomischen Sanktionen der zentrale Punkt. Raúl Castro war ja deutlich zurückhaltender. Ihm geht es um das Handelsembargo oder, wie es in Kuba heißt, die Blockade. Doch an diesem Punkt wird es kompliziert, denn der Präsident ist in seiner Macht beschränkt, er kann das Handelsembargo nicht ohne eine deutliche Mehrheit im Kongress beenden. Dort gibt es Widerstände wie zum Beispiel von Marco Rubio (Senator der Republikanischen Partei aus Florida), d...


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