Sebastian Pflugbeil, Physiker

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Er hat ihn von innen gesehen: den Sarkophag von Tschernobyl. Gleich nach der Katastrophe arbeitet der Physiker Sebastian Pflugbeil an einer Studie zur Atompolitik der DDR. Atompolitik wie DDR will er verändern. Er gehört zu den Gründern des Neuen Forums, zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs »Für mein Land« und vertritt das NF am Runden Tisch.

Als er als Minister ohne Geschäftsbereich in die letzte SED-geführte Regierung einzieht, verfolgt er ein konkretes Ziel, wie er später in einer ZDF-Dokumentation sagt: »Ich wollte an die geheimen Unterlagen über die Kernkraftwerke in der DDR ran.« Es ist die Zeit, in der alles schnell geht. Bald ist sein Gutachten fertig, in dem steht, dass die Atomreaktoren in Greifswald und Rheinsberg »Sprengladungen« gleichen. Pflugbeil trägt wesentlich dazu bei, dass die Werke ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt als Minister abgeschaltet werden. Weiter kann er die DDR nicht verändern. Aber bis heute unternimmt der jetzt 67-jährige ehrenamtliche Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz alles, um die verheerenden Folgen der Atomtechnologie aufzudecken - zuletzt rund um Fukushima. rst

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