Merkel: Athen soll im Euro bleiben

Deutschland für «Solidarität der Europartner» und griechische «Eigenanstrengung»

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Nach tagelangem Schweigen ist Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch Spekulationen entgegengetreten, sie wolle einen Euroausstieg Griechenlands hinnehmen. Sie habe ihr Handeln darauf ausgerichtet, «dass Griechenland in der Eurozone bleibt», sagte Merkel am Mittwoch in London.

Die Griechen hätten schon eine riesige Strecke des Weges zurückgelegt, sagte die Kanzlerin in einem Video. «Ich habe überhaupt keinen Zweifel, dass wir auch den Rest dieser Strecke gemeinsam zurücklegen werden.» Dabei gehörten auch weiterhin die Solidarität der Europartner und die Eigenanstrengung der Griechen zusammen. Der «Spiegel» hatte am Samstag berichtet, in der Bundesregierung würden Szenarien erwogen, ob und wie Griechenland den Euro verlassen könnte«.

Hintergrund der Unruhe sind die für den 25. Januar geplanten Parlamentswahlen: In Umfragen liegt das linke Bündnis SYRIZA vorn, das den von der EU auferlegten Sparkurs nicht ohne Änderungen fortführen will. Die »Bild«-Zeitung berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise, dass das Kanzleramt derzeit Szenarien für einen möglichen Wahlsieg von SYRIZA durchspielen lasse. Sollte das Bündnis gewinnen und den Reformkurs abbrechen, würde eine Kreditrate in Höhe von zehn Milliarden Euro nicht an Athen überwiesen.

Die Vizechefin der Linksfraktion im Bundestag Sahra Wagenknecht warf der Bundesregierung vor, »auf unverfrorene Art und Weise« die Wahlen in Griechenland beeinflussen zu wollen. AFP/nd

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