Tonmitschnitt geborgen

Auch zweite Blackbox von AirAsia-Flug ist gesichert

  • Lesedauer: 2 Min.
Lösen die Flugschreiber das Rätsel um die abgestürzte AirAsia-Maschine? Bei der Untersuchung helfen Experten aus Frankreich. Sie hatten schon erfolgreich das Rätsel von Flug AF447 gelöst.

Jakarta. Zwei Wochen nach dem Absturz der AirAsia-Maschine in Indonesien haben Taucher am Dienstag auch den zweiten Flugschreiber geborgen. Damit liegen den Experten die wichtigsten Hilfsmittel zur Klärung der Absturzursache vor. Die Geräte sollen in der Hauptstadt Jakarta ausgewertet werden. Ergebnisse würden erst nach Monaten vorliegen, betonte Indonesiens Transportministerium.

Taucher fanden den Flugschreiber, der die Gespräche im Cockpit aufzeichnet, eingeklemmt unter einem Tragflügel. Sie mussten das schwere Metallteil erst mit Luftkissen anheben, ehe sie die Box am Morgen heben konnten. 24 Stunden vorher war rund 180 Kilometer südwestlich der Küste Borneos, bereits der Datenschreiber geborgen worden. Er enthält Messwerte über Höhe, Geschwindigkeit und Neigungswinkel der Maschine, die nun mit der vorgesehenen Flugroute und Wetterkarten verglichen werden.

Die Indonesier ziehen dafür Spezialisten der französischen Behörde für Flugsicherheit zurate. Sie hatten die Daten der 2009 im Atlantik abgestürzten Air-France-Maschine AF447 ausgewertet und 2012 nachgewiesen, dass der Unfall durch technische Probleme und Pilotenfehler verursacht worden war. Für Verwirrung sorgte die Theorie eines Einsatzleiters bei der Bergung, der australischen Medien sagte, die Maschine könnte vor dem Aufprall explodiert sein. Die indonesische Behörde für Transportsicherheit wies solche Spekulationen zurück.

Der Airbus war am 28. Dezember in die Javasee gestürzt. An Bord starben alle 162 Insassen. Die Maschine war auf einem zweistündigen Flug von Surabaya auf der Insel Java nach Singapur. Die meisten Opfer waren Indonesier.

Bis zum Dienstag waren 48 Leichen geborgen worden. Ob weiter nach dem Rumpf der Maschine gesucht wird, war unklar. Der Chef der Einsatzkräfte, Bambang Sulistyo, sprach davon, die Bergungsaktion »herunterzufahren«. »Wir wissen, dass die Familien Erwartungen haben, aber wir müssen auch beachten, inwieweit diese Bergungsaktion noch effektiv ist.« dpa/nd

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