Steigende Mieten auch in Genossenschaften
Mitglieder wehren sich gegen Allmacht der Vorstände und fordern mehr Mitspracherecht
Eine Initiative will die Wohnungsgenossenschaften demokratischer machen. Das Genossenschaftsgesetz soll geändert werden.
Wohnungsgenossenschaften sind auch nicht mehr das, was sie mal waren oder sein sollten. Sagt jedenfalls die Initiative »Genossenschaft von unten«, in der sich Berliner Genossenschaftsmitglieder zusammengeschlossen haben. Sie beklagen Mietpreistreiberei und mangelnde Einflussmöglichkeiten auf die Entscheidungen der Vorstände.
Zum Beispiel bei der Wohnungsbaugenossenschaft IDEAL. Nachdem ihre Wohnungsbaupläne auf dem Tempelhofer Feld ausgebremst wurden, will sie jetzt ihre Siedlung am Kormoranweg im Neuköllner Stadtteil Buckow mit 100 Wohnungen nachverdichten. »130 Bäume wurden gefällt, die Grünflächen in eine Mondlandschaft verwandelt«, berichtete Anwohner Ingo Bräuniger bei einer Zusammenkunft der Initiative am Donnerstagabend. Nur durch Zufall hätten die dort wohnenden Genossenschaftsmitglieder von dem Projekt erfahren. »Nicht wir wurden gefragt, sondern Leute, die sie sich vorstellen können, hier mal zu wohnen.«
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