Tortenheber für alle!

Grit Gernhardt fragt sich, warum weiter nur wenige Menschen etwas vom globalen Reichtum abbekommen sollen

  • Lesedauer: 1 Min.

Jeder, der schon einmal auf einer Geburtstagsfeier war, weiß, dass sich handelsübliche Torten auch mit äußerster Anstrengung nicht in sieben Milliarden Stücke teilen lassen (Nanopartikel zählen nicht!). Anders jedoch der globale Vermögenskuchen. Der war mit geschätzten 118 Billionen Euro im Jahr 2014 mehr als groß genug, um jedem Erdenbürger einen nicht eben kleinen Anteil am Reichtum zu sichern - und wächst weiter. Der überwiegende Teil der Menschheit hat jedoch nicht einmal Zugang zum Festsaal, geschweige denn zum Tortenheber. Den hat sich das reichste Prozent der Bevölkerung gesichert.

Eine Studie der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam zeigt, dass inzwischen fast die Hälfte des Kuchens diesem einen Prozent gehört; 99 Prozent bekommen von der anderen Hälfte oft nicht mehr als einen Krümel ab. Und auch wenn die Reichen im Zuckerzeug ersticken - umverteilt wird ausschließlich von unten nach oben. Um daran etwas zu ändern, reicht es nicht, die übervollen Speisekammern der Milliardäre zu plündern und den Inhalt in Robin-Hood-Manier an die Armen zu verteilen. Messer, Tortenheber und Backrezepte müssen in die Hände aller, nur dann kann am Ende auch jeder von seinem Kuchenstück satt werden.

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