»Volk der Sitzenbleiber«

Studie: Deutsche haben zu wenig Bewegung

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Berlin. Die Deutschen verbringen nach Einschätzung von Experten zu viel Zeit im Sitzen - im Mittel mehr als sieben Stunden an Werktagen. Das geht aus dem neuen Gesundheitsreport der Deutschen Krankenversicherung (DKV) hervor. Junge Erwachsene sitzen sogar im Schnitt neun Stunden am Tag. »Das dauerhafte Sitzen hat weitreichende Folgen für den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel und macht die Menschen krank«, sagte DKV-Vorstand Clemens Muth. Er nannte die Deutschen »ein Volk der Sitzenbleiber«.

Konkret verbringen die Menschen die meiste Zeit (30 Prozent) sitzend vor dem Fernseher. Die Hälfte der Befragten sitzt am Wochenende sogar täglich mehr als zweieinhalb Stunden vor dem TV-Gerät. Die Arbeit am Schreibtisch ist mit 24 Prozent der zweithäufigste Grund für das Sitzen.

Stillsitzen und Bewegungsmangel sind der Studie der privaten Kasse zufolge bereits bei den Jüngsten an der Tagesordnung: Nur bei einem Viertel der Kinder bleibt die tägliche Zeit vor dem Bildschirm unter der empfohlenen Dauer von einer Stunde. Einen eigenen Fernseher hatten in der Umfrage mehr als 70 Prozent von ihnen, die Hälfte verfügt über einen Internetzugang.

Dauersitzen gilt neben Bewegungsmangel als eigenständiges Gesundheitsrisiko: Es lasse sich nicht vollständig durch Sport kompensieren, erklärte Gerhard Huber vom Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg. Nach seinen Worten steigt das Gesundheitsrisiko ab acht Stunden Sitzen pro Tag deutlich an. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Erwachsene pro Woche mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Arbeit. Agenturen/nd

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