Champions League im Exil

Das Achtelfinale gegen Bayern München spielt Schachtjor Donezk im ungeliebten Lwiw

  • Frank Hellmann und Nina Jeglinski
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Ukraine-Konflikt betrifft auch den Fußball: Noch nie hat es in der Champions League eine sportpolitisch so verworrene Lage gegeben wie um den in der Ostukraine beheimateten Achtelfinalisten Schachtjor Donezk.

Donezk. Der Fanshop der Donbass-Arena wurde ausgeräumt: Die Schals und Trikots in orange und schwarz sind verschwunden. Stattdessen bekommen hier Schwangere und Eltern von Kleinkindern Hilfspakete. Am Haupteingang werden Medikamente für ältere Menschen ausgegeben. Rimma Fil koordiniert die humanitäre Hilfe und erklärt, dass derzeit 370 000 Menschen, jeder zehnte Bewohner des Gebietes Donezk, so versorgt würden. 70 Prozent seien Rentner. »Wann in der Arena wieder Fußball gespielt wird, kann niemand sagen«, lautet ihre pessimistische Prognose. Es gibt nicht viel Hoffnung in einer Region der Ostukraine, in der bis vor knapp einem Jahr noch rund eine Million Menschen gearbeitet haben. Bis die pro-russischen Separatisten das Kommando übernahmen und der Krieg kam.

Das Stadion in der Innenstadt diente einmal als Vorzeigeobjekt für ausländische Besucher. Hier fand während der EM 2012 das Halbfinale zwischen Spanien und Portugal statt;...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.