Es gibt ein Leben nach der MPU

Der »Idiotentest« kann für betroffene Autofahrer alles verändern - ein Bericht aus Thüringen

  • Andreas Göbel, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Wenn der Führerschein weg und die nächste Auffälligkeit wahrscheinlich ist, müssen Autofahrer zum Spezialtest. Doch dabei fehlt es an einheitlichen Regeln. Bundesminister Dobrindt will das ändern.

Für die Studentin Sandra S. (Name geändert) sollte eine Polizeikontrolle in Erfurt ihr Leben grundlegend ändern: Die junge Frau war an diesem Tag mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg von einer Party, als sie von den Beamten wegen fehlender Beleuchtung angehalten wurde. Die Alkoholkontrolle ergab einen Blutalkoholwert von stolzen 2,02 Promille. Schnell wurde klar: Der Führerschein ist weg. Um ihn zurückzubekommen, führt kein Weg an der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung - kurz: MPU - vorbei.

Einige Monate später sitzt die Studentin in einem kleinen Raum am Erfurter Anger, mit am Tisch ein halbes Dutzend Leidensgenossen. In dem Vorbereitungsseminar des TÜV Thüringen, einem von vielen Anbietern von MPU-Schulungen, sollen die Männer und Frauen fit gemacht werden für den Test - und dazu gebracht werden, die Umstände genauer zu beleuchten, die zum Führerscheinentzug geführt haben. Jeder im Seminar hat ein Poster angefertigt, auf dem Gr...


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