Skandinavien sucht seine Sündenböcke
Muslime treffen in Nordeuropa zunehmend auf Ablehnung, Feindschaft und Rassismus
Menschen mit muslimischem Hintergrund werden in Skandinavien immer mehr zu Sündenböcken. Antimuslimische Parteien in Norwegen, Schweden und Dänemark finden Zulauf.
Es ist eine schöne Geste. In Oslo wollen über 800 junge Muslime am Samstag eine menschliche Schutzkette um eine Synagoge errichten. Die Idee des erst 17-jährigen Initiators kommt nicht von ungefähr. »Wir sind nicht alle Terroristen«, soll damit unterstrichen werden. Das ist im Volk und bei Spitzenpolitikern aus der Mitte nicht mehr selbstverständlich.
Die Stimmung gegenüber Muslimen hat sich in Skandinavien und besonders in Dänemark seit den New Yorker Anschlägen von 2001 und der Mohammed-Karikaturenkrise mit Ausschreitungen in der islamischen Welt gegen Dänemark 2006 erheblich verschlechtert. Nach den Anschlägen vom Wochenende steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die moslemfeindliche Dänische Volkspartei stärkste politische Partei Dänemarks wird. »Schon vor den Anschlägen erhielt sie in Umfragen teilweise die meisten Stimmen«, erklärt Jacob Christiansen Senholt, Rechtspopulismusforscher an der Universit...
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