Schutz für Nierth

Polizeimaßnahmen für Ex-Bürgermeister von Tröglitz

  • Lesedauer: 1 Min.
Nach einer Gefahrenanalyse der Polizei wurden für den von Nazis bedrohten Ex-Bürgermeister Schutzmaßnahmen eingeleitet.

Tröglitz. Für den zurückgetretenen Ortsbürgermeister von Tröglitz, Markus Nierth, und dessen Familie sind nach Morddrohungen erste Schutzmaßnahmen eingeleitet worden. Über Einzelheiten werde das Landeskriminalamt (LKA) »aus polizeitaktischen Gründen« nicht informieren, sagte LKA-Sprecher Andreas von Koß am Dienstag in Magdeburg. Es werde laufend geprüft, ob mehr notwendig sei, falls es die Lage erfordere. Das geschehe in enger Abstimmung mit den Betroffenen.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass es massive Drohungen gegen den ehemaligen Ortsbürgermeister gibt. Daraufhin wurde eine umfangreiche Gefahrenanalyse eingeleitet. Nierth wurde offenbar in verschiedenen Formen beschimpft und auch bedroht, schriftlich, telefonisch und per E-Mail. Die Absender der Drohungen könnten nach ersten Erkenntnissen aus dem rechten Spektrum stammen.

Nierth (parteilos) war Anfang März zurückgetreten, weil Nazis vor seinem Wohnhaus gegen die Unterbringung von Asylbewerbern demonstrieren wollten. Er fühlte sich von Politik, Behörden und Bürgern nicht ausreichend geschützt und unterstützt. Sein Schritt hatte eine Debatte über den Schutz von Politikern vor Demonstranten ausgelöst, die Entscheidungsträger auch in ihrer Privatsphäre unter Druck setzen wollen. dpa/nd

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