Iran verlangt Ende aller Sanktionen

Genfer Atomrunde verlängert

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Lausanne. Iran hat eine Einigung im Atomstreit ohne eine parallele Aufhebung der Wirtschaftssanktionen am Mittwoch abgelehnt. »In erster Linie müssen alle, insbesondere die Sanktionen gegen den Erdöl- und Bankensektor, aufgehoben werden«, sagte Vizeaußenminister Abbas Araktschi. Der Westen will die Sanktionen nur phasenweise mildern. In Lausanne verhandelten Iran und die fünf UN-Vetomächte plus Deutschland am Mittwoch weiter um eine Einigung in dem seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Konflikt. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe dauerten die Gespräche an. Iran, so hieß es am Mittwoch weiter von seinem Verhandlungsführer, bestehe auch darauf, dass die Forschungsarbeiten in der Atomanlage Fordo fortgesetzt werden. Zudem müsse das Land das Recht haben, modernere Zentrifugen für die Urananreicherung einzusetzen, sagte Araktschi. Der Westen lehnt dies ab, weil Iran dann schneller hochangereichertes Uran zum Bombenbau produzieren könne.

Kanzlerin Angela Merkel setzt ungeachtet der stockenden Verhandlungen weiterhin auf einen Kompromiss im Atomstreit mit Iran. Sie »hoffe und wünsche«, dass es zu einem Kompromiss komme, »der den Bedingungen, die wir stellen, auch entspricht«.

Dagegen hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu jegliches Abkommen mit Iran als »gewissenlos« verurteilt. Dies würde »dem iranischen Mullah-Regime« den Weg zu einer Atombombe ebnen, warnte Netanjahu vor einem Treffen mit dem republikanischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, John Boehner. dpa/nd Seite 7

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