Ein warmes Bett für ausgeraubte Touristen

An die Tür von Jürgen Marks klopften bereits Menschen aus 96 Ländern

  • Christian Thiele
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es ist die Horrorvorstellung eines jeden Touristen: im Urlaub überfallen werden. Das kommt gelegentlich auch in Berlin vor. Doch wohin, wenn das Geld weg ist?

Touristen, die bei Jürgen Mark landen, haben mitunter die unschönen Seiten Berlins zu spüren bekommen. Der 53-Jährige leitet die Notübernachtung für Menschen, die in der Hauptstadt stranden, aber kein Dach über dem Kopf haben. Wenn Touristen ausgeraubt wurden oder ihre Koffer in der Bahn stehen gelassen haben, hilft Mark mit einem warmen Bett. In seinem Haus fand schon so manche Berlin-Reise ein jähes Ende.

Noch ist es ruhig in dem Backsteinhaus. Jürgen Mark sitzt in seinem kleinen Büro und erledigt Papierkram. Der Hausmeister wirbelt im Flur herum. In wenigen Stunden öffnet die Notunterkunft. Abends ab 18 Uhr bis in die Morgenstunden steht das Haus offen. 73 Betten gibt es. An manchen Tagen seien es einfach zu wenig, sagt Mark. »Über Ostern mussten wir viele Leute auf die Parkbank schicken.« Ende März schlossen in Berlin die Einrichtungen, die Menschen in der kalten Jahreszeit einen warmen Schlafplatz bieten. Marks Haus ist das ganze J...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.