Das Denkmal für den Mönch

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Aus Saigon wurde nach dem kommunistischen Sieg Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Metropole ist heute das kommerzielle Zentrum Vietnams. Wahnsinnsverkehr, Unmengen von Baukränen - eine rasante Entwicklung. Die Stadt hat schon an die acht Millionen Einwohner. Zwischen Hochhäusern und Edel-Cafés sind noch einige historische Orte aus der Kriegszeit zu sehen.

Die Mönchsverbrennung

Der Mönch Thich Quang Duc (66) will gegen die Unterdrückung der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit durch den von den USA gestützten katholischen Präsidenten Ngo Dinh Diem protestieren. Er setzt sich am 11. Juni 1963 an der Ecke Nguyen Dinh Chein- und Cach Mang Tang-Straße in Brand. Das Foto des brennenden Mönchs geht um die Welt. US-Präsident John F. Kennedy wird später mit den Worten zitiert: »Kein aktuelles Foto hat je so viele Emotionen in aller Welt ausgelöst wie dieses.« An der Straßenecke steht heute ein großes Denkmal.

Der Zufluchtsort

Nach der Verbrennung wächst die Empörung über den autoritär herrschenden Präsidenten Ngo Dinh Diem, einen scharfen Nationalisten und Antikommunisten. Seine Schwägerin Madame Nhu, die abfällig von einer »Mönchs-Grill-Show« spricht, schürt damit den Zorn.

Mit Unterstützung des US-Geheimdienstes CIA setzt das Militär im November zum Coup an. Ngo flüchtet mit seinem Bruder, Geheimdienstchef Ngo Dingh Nhu, in die Chung-Vien-Kirche. Das Militär spürt sie dort auf und verspricht, die gestürzten Politiker ins Exil zu bringen. Auf der Fahrt zum Flughafen werden sie am 2. November 1963 hingerichtet. In der Kirche erinnert eine Plakette auf einer Kirchenbank an beide Politiker.

Der Wiedervereinigungspalast

Mit Panzern rumpeln die Nordvietnamesen am 30. April 1975 vor den Augen der Weltpresse durch das schmiedeeisernen Gitter des Präsidentenpalastes in Saigon. Ein Soldat hisst auf dem Balkon die Flagge der Sieger. Heute ist der Palast ein Museum. dpa/nd

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