Asozial und ausgegrenzt

Zentralrat der Asozialen zu Besuch im Gorki Theater

  • Celestine Hassenfratz
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Es ist ein Versuch - der Versuch, politische Realität durch Kunst herauszufordern. 70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus hat Tucké Royale, ein Hamburger Performancekünstler, den »Zentralrat der Asozialen in Deutschland« (ZAiD) gegründet. Der ZAiD, sagt er, ist mehr Kunstprojekt als Opfervereinigung, eine »soziale Plastik« im Sinne der Beuys’schen Idee einer gesellschaftsverändernden Kunst.

Die im Nationalsozialismus als »Asoziale« Verfolgten - Obdachlose, Bettler, Fürsorgeempfänger, Prostituierte - haben, anders als andere Opfergruppen, nach dem Bundesentschädigungsgesetz keine Entschädigung bekommen, weil sie nicht aus »Gründen der Rasse, des Glaubens oder der Weltanschauung« verfolgt wurden, sondern aufgrund ihrer »asozialen Eigenschaften«. »Wir gründen den ›Zentralrat der Asozialen in Deutschland‹ als Kunstprojekt, weil das derzeit die einzige Möglichkeit ist, Realitäten schneller zu verändern«, erklärt Roya...


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