Für die Fische

Martin Leidenfrost über eine Tierschützerin in Brüssel, eine Lobbyistin und die Gefühle von Meeresbewohnern

  • Martin Leidenfrost
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

»Stell dir vor!« - nach dem Einzug von zwei Tierrechtlern ins Europäische Parlament ging manche Brüsseler Augenbraue hoch: »Stell dir vor, diese Holländerin hat den Fischereikommissar nach den Gefühlen der Fische gefragt!« Neulich suchte ich nicht nur diese Holländerin auf, sondern auch eine Engländerin von der Fischerlobby. Viel hatten die Frauen nicht gemein: Beide stammten aus abgehängten Provinzen, aus Groningen und Yorkshire, und nach der weltanschaulichen Basis ihres Engagements gefragt, antworteten beide blitzschnell: »Ich bin Atheistin.«

Anja Hazekamp, Abgeordnete der Partij voor de Dieren, empfing mich in der linken Europafraktion, in Büro 02M039 des Seitenflügels »Willy Brandt«. Eine hagere Endvierzigerin, die Augenpartie dunkel, ihr Blick angestrengt. Die Vegetarierin schilderte das Erstaunen selbst im Fischerei-Ausschuss: »Die anderen haben so was noch nie gehört. Die Portugiesen und Franzosen sitzen dort für die F...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.