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Fragwürdige Mahnschreiben einer Kanzlei

Verbraucherzentrale warnt

  • Lesedauer: 2 Min.

In viele Brandenburger Haushalte flattern wieder Mahnungen, vor dehnen die Verbraucherzentrale Brandenburg (vzb) warnt. Sie werden von der Nürnberger Anwaltskanzlei Justorat im Auftrag eines »Fachverbandes der Lotterie und Glücksspielanbieter Deutschland« (eu-gewinnspielzentrale.com) verschickt.

In den Mahnschreiben werden offene Beitragszahlungen aus dem Jahr 2013 geltend gemacht. Der Absender droht sogar, vor Gericht zu gehen, sollte der Adressat nicht ordnungsgemäß und innerhalb weniger Tage bezahlen. Außerdem würden dann weitere und noch höhere Kosten anfallen.

Das Mahnschreiben mit seinen Stempeln, Paragrafen und der Forderung in Höhe von 799,61 Euro soll glaubwürdig wirken und flattert bundesweit Bürgern in die Postkästen. Das Vergleichsangebot, nur 319 Euro zu bezahlen und somit die Restforderung erlassen zu bekommen, scheint den Betroffenen entgegen zu kommen.

»Lassen Sie sich auf keinen Fall einschüchtern und erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei«, rät die Juristin Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg. »Schaut man sich aber den Brief genauer an, fällt beispielsweise auf, dass man das Geld auf ein Konto in Bulgarien überweisen soll. Zudem ist die angegebene Festnetz-Telefonnummer nicht erreichbar und der erwähnte Fachverband existiert gar nicht. Das sollte stutzig machen«, erläutert die Juristin Fischer-Volk dazu weiter. vzb/nd

Rat der Verbraucherzentrale

 Zahlen Sie nur dann, wenn Sie einen rechtsgültigen Vertrag geschlossen haben.

 Sind Sie sich unsicher, ob eine Forderung vielleicht doch zu Recht besteht? Wenden sich an Ihre Verbraucherzentrale.

 Stellen Sie gegebenenfalls Strafanzeige bei der Polizei.

Die Verbraucherzentrale hilft individuell weiter: in den Verbraucherberatungsstellen nach Terminvereinbarung unter (0331) 98 22 9995 von Montag Freitag von 9 bis 18 Uhr oder online unter www.vzb.de/termine sowie am Beratungstelefon unter 09001 775 770 von montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr (1 Euro/min im deutschen Festnetz, Mobilfunk abweichend) sowie per E-Mailberatung auf www.vzb.de/emailberatung

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