Deformierte Wirklichkeit

Frühe Arbeiten von Wolfgang Petrick in der Kunststiftung Poll

Wolfgang Petrick gehörte in den 1960er Jahren der (West-)Berliner Künstlergruppe »Großgörschen 35« an, aus der dann eine Nachkriegskunstrichtung, der »Kritische Realismus«, hervorgegangen ist. Der »kritische Realist« Petrick wandte sich sowohl gegen die Vormachtstellung der Abstraktion im Westen als auch gegen die proletarische Erzählhaltung und die neoklassizistische Tradition im Osten und gab in dramatischen Bildinszenierungen den Zustand der Welt in all ihren Gebrechen und Auswüchsen, ihrer Gewalt und Komik, ihren Maskeraden und ihrem Sexverhalten wieder. Direkt aus der rebellierenden Kunstszene wurde er 1975 zum Professor an die Kunsthochschule Charlottenburg berufen.

Malerei, Zeichnungen und Druckgrafik aus diesen 1960er und 1970er Jahren zeigt jetzt die Kunststiftung Poll - Arbeiten, voll von grotesk deformierten Fratzen, Zerrbildern und lebensfremd anmutenden gesellschaftlichen Projektionen, die an realistische Strömungen d...


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