Bündnis gegen Profitmacherei

Kritiker wollen Kommerzialisierung des Gesundheitssystems nicht hinnehmen

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit der Einführung von Fallpauschalen kommerzialisierte sich die deutsche Krankenhauslandschaft. In der Hauptstadt gründeten am Wochenende etwa 130 Kritiker ein neues Bündnis dagegen.

2005 wurden in Deutschland 325 000 Menschen an der Wirbelsäule operiert, sechs Jahre später waren es schon 735 000 Fälle. Solche »Mengenausweitungen« bei lukrativen Eingriffen gehören zu den Folgen des Fallpauschalensystems. Es wurde 2004 eingeführt, hinter der Abkürzung DRGs verbirgt sich der englische Begriff Diagnosis Related Groups. Die Betriebskosten der Krankenhäuser werden seitdem ausschließlich durch diese Pauschalen finanziert. Angesichts der Mengenausweitungen sprechen Kritiker bereits von einem System »wirtschaftlich motivierter Körperverletzung«, da die Entscheidung für eine Operation immer häufiger nicht vom dem bestimmt wird, was medizinisch notwendig ist. Sogar die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Bundesärztekammer fassten Beschlüsse gegen die DRGs. In der Krankenhauspolitik kam jedoch kaum etwas von der Kritik an.

Von den Fallpauschalen betroffen sind auch die Ärzte - über deren Erfahrungen berichtete Peter Hoffm...


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