Wir brauchen spürbare CO2-Reduktionen

Boliviens Chefunterhändler René Orellana Halkyer über falsche Vorgaben für ein neues Weltklimaabkommen

Bolivien setzt sich bei den Weltklimaverhandlungen für ambitionierte Emissionsminderungsziele und eine Verknüpfung mit der Armutsbekämpfung ein. Chefunterhändler des Landes seit 2012 ist der amtierende Minister für Entwicklungsplanung, René Orellana Halkyer. Mit dem 45-jährigen Soziologen sprach Benjamin Beutler.

nd: Bolivien gilt bei den Weltklimaverhandlungen als »Störenfried«. So stimmte La Paz 2010 beim UN-Gipfel in Cancún als einziges Mitglied gegen die Abschlusserklärung, weil darin freiwilligen statt verpflichtenden CO2-Reduktionszielen von Staaten der Weg geebnet wurde. Wird Bolivien im Dezember in Paris einem neuen Weltklimavertrag zustimmen?

Halkyer: Bolivien stellt natürlich keine Bedingungen. Paris muss ein Erfolg werden, weil das ein Erfolg für die gesamte Menschheit wäre. Die Klimakrise fordert ein Ergebnis mit hohen, ambitionierten CO2-Reduktionszielen, vor allem von den Industrieländern. Von 2015 bis 2050 dürfen nicht mehr als 860 Gigatonnen Kohlendioxid ausgestoßen werden. Das ist die Maximalmenge, die der Planet aushält, damit eine Erwärmung von 1,5 Grad Celsius, wie es Bolivien fordert, nicht überschritten wird (Ziel der UN-Verhandlungen ist die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs gegenüber der vorindustriellen Ze...


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