Der Historiker Gerhard A. Ritter ist tot

Einer der bedeutendsten Geschichtswissenschaftler der Bundesrepublik gestorben

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Berlin. Der Historiker Gerhard A. Ritter ist tot. Er starb bereits am Samstag nach einem langen Krebsleiden im Alter von 86 Jahren in Berlin, wie sein Kollege, der Historiker Jürgen Kocka, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ritter galt als einer der bedeutendsten Historiker der Bundesrepublik.

Im Jahr 2007 erhielt er den Deutschen Historikerpreis. Damit wurde er vor allem für sein 2006 erschienenes, weit über die Fachgrenzen hinaus gelobtes Werk »Der Preis der Deutschen Einheit« geehrt. Ritter behandelt darin die Wirtschafts- und Sozialpolitik zwischen dem Fall der Mauer im November 1989 und der Bundestagswahl im Oktober 1994.

Der 1929 geborene Ritter wuchs in Berlin auf. Seine Mutter war Schneiderin, sein Vater hatte einen kleinen Verlag. Ritter studierte von 1947 an erst in Tübingen, dann in Berlin und Oxford Geschichte, Politische Wissenschaften, Philosophie und Germanistik. 1952 promovierte er mit einer Arbeit über die Arbeiterbewegung im Wilhelminischen Reich und wurde kurz darauf Professor an der Freien Universität in Berlin. Später lehrte er auch in Münster, München, Berkeley und Tel Aviv. 1994 wurde Ritter emeritiert. Im Jahr 2008 wurde ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik verliehen. dpa/nd

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