Schlichter schlagen höhere Gehälter vor

Kita-Streik: Milbradt und Schmalstieg präsentieren Schlichterspruch / ver.di: Generelle Aufwertung noch nicht erreicht

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Schlichter bei den Tarifverhandlungen für die Kita-Erzieher und Sozialarbeiter haben sich einvernehmlich auf verschiedene Erhöhungen für die einzelnen Berufsgruppen geeinigt. Das wurde am Dienstag bekannt gegeben.

Update 15.30 Uhr: Die Gewerkschaft ver.di begrüßte, dass für alle Beschäftigtengruppen Verbesserungen erreicht worden seien. »Die generelle und überfällige Aufwertung des gesamten Berufsfeldes ist noch nicht erreicht«, bedauerte ver.di aber. Der Verhandlungsführer des Beamtenbunds dbb, Andreas Hemsing, sprach von einer »guten Grundlage für die nächste Verhandlungsrunde«. An diesem Mittwoch sollen mehr als 300 Verdi-Streikdelegierte in Frankfurt am Main die Empfehlung bewerten. Am Abend sollen die Tarifverhandlungen dann in Offenbach auf Spitzenebene in die Schlussrunde gehen.

Der Lüneburger Oberbürgermeister Ulrich Mädge, der für den kommunalen Arbeitgeberverband VKA Mitglied der Schlichtungskommission war, bewertet den Schlichterspruch wie folgt: »Klar ist: Das Gesamtvolumen des Schlichterspruchs ist für die kommunalen Arbeitgeber außerordentlich schwierig, auch wenn es deutlich unter den Gewerkschaftsforderungen liegt. Wir haben diesem Ergebnis zugestimmt, um die Belastungen für die Kinder und ihre Eltern durch die Streiks endgültig zu beenden.«

Schlichter schlagen höhere Gehälter vor

Bad Brückenau. Ein Ende des Kita-Tarifstreits ist in Sicht: Die Schlichter haben einvernehmlich Erhöhungen für die einzelnen Berufsgruppen vorgeschlagen. Das gaben der frühere sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) und der einstige Hannoveraner Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) als Schlichter am Dienstag im bayerischen Bad Brückenau bekannt.

»Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, einen einvernehmlichen Schlichterspruch hinzubekommen«, sagte Milbradt. Er hoffe, »dass wir das Thema Streik damit zu den Akten legen können«. Beide Schlichter empfahlen den Tarifparteien, die Empfehlung anzunehmen. Sollten die Gewerkschaften und die Arbeitgeber dies tun, könnte der neue Tarifvertrag ab Juli 2015 und für fünf Jahre gelten. Schmalstieg sagte, die Vorschläge enthielten für die Erzieherinnen und Sozialarbeiter Erhöhungen in den einzelnen Berufsgruppen von 2 bis 4,5 Prozent.

Im Anschluss an die Schlichtung wollen die Gewerkschaften und Arbeitgeber ihre Verhandlungen nun rasch fortsetzen. Die Tarifverhandlungen waren im April vorerst gescheitert. Es folgten vier Wochen Kita-Streiks. Die Gewerkschaften hatten Einkommenserhöhungen für die rund 240.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst im Umfang von durchschnittlich zehn Prozent gefordert - eine pauschale Erhöhung hatten die Arbeitgeber jedoch stets abgelehnt. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal