Sozialpolitik ignoriert Hautfarbe
Esteban Morales über rassistische Muster in Kuba und den politischen Umgang damit
Die moderne Geschichte Kubas weist afrokubanische Persönlichkeiten auf, die sich zeitlebens gegen ihre rassistische Diskriminierung einsetzten, sei es über Waffen oder das Wort, die Literatur. Wie kommt es, dass das Thema erst vor einigen Jahren wieder intensiv aufgegriffen wurde?
In der Tat gab es eine solche Tradition, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts in unserer Geschichte einging. Aber mit der Revolution von 1959 setzte sich die Tendenz durch, zu sagen, dass dieses Thema gelöst sei. Grund dafür war die Haltung der Revolutionsführer, die angesichts der Kombination zwischen möglicher sozialer Teilung und der Attacken des Imperialismus auf Kuba (insbesondere die aggressive Politik der USA ab 1962), Geschlossenheit einforderte, um der Konterrevolution die Stirn zu bieten. Bis in die 80er Jahre herrschte die humanistische Sozialpolitik des Egalitarismus vor. In diesem Kontext wurde das Thema Rassismus aus der Sichtweise verbannt...
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