Psychiatrie, Gefängnis oder Tod

Geschworene entscheiden, ob der Kino-Amokläufer von Aurora schuldfähig ist

  • Chris Melzer, Centennial
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Er hat geschossen, getötet - aber hat er auch gemordet? Nach etwa 50 Verhandlungstagen entscheiden die Geschworenen über das Schicksal des Kino-Amokläufers von Aurora.

Die Warnung des Richters geht an das Publikum: »Es ist verständlich, dass die Gefühle Sie übermannen. Aber dann gehen Sie bitte leise nach draußen«, sagt Carlos Samour im Gericht in Centennial bei Denver. Draußen wartet ein Sheriff - mit einem Karton Taschentücher. Der Prozess um die Todesschüsse in einem Kino in Aurora in Colorado hat Emotionen aufgewühlt sowie Tränen und Ratlosigkeit hinterlassen. In den Schlussplädoyers ging es nur um eine Frage: Ist James Holmes geistesgestört - oder wusste er genau, was er tat?

Am 20. Juli 2012 ging Holmes in die Mitternachtspremiere eines Batman-Filmes, schlich sich heraus und kam mit schusssicherer Kleidung, Gasmaske und drei Waffen zurück. Zuerst warf er Tränengas, dann feuerte er mit Schrotflinte, Sturmgewehr und Pistole in die Menge, zum Teil mit Munition, die selbst Stahl durchbohrt. Nach ein paar Minuten waren zwölf Menschen tot, darunter Veronica Moser-Sullivan. Sie wurde sechs Jahre ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.