Die NPD will eigene Medien produzieren

»NPD-TV« im Internet testweise gestartet

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Skepsis der NPD an Formen neuer Medien gehört der Vergangenheit an. Nicht zuletzt der Zulauf von jüngeren Mitgliedern aus den Freien Kameradschaften, die im letzten Jahr zuhauf eingetreten sind, dürfte dafür Sorge getragen haben, dass sich die NPD diesen neuen Formaten der medialen Darstellung immer mehr öffnet. Bereits vor kurzem im Landtagswahlkampf machte die Partei mit einem selbst gedrehten Wahlwerbespot auf sich aufmerksam. Der Film ließ sicherlich die Professionalität der konkurrierenden Parteien missen, im Vergleich zu früheren Wahlwerbefilmchen, bei denen in einem abgedunkelten Raum ein Rechtsextremer vor einer Deutschlandkarte von 1937 saß, bedeutet der Spot jedoch einen Qualitätssprung. Auch die Internetpräsenz der NPD im Mecklenburgischen Landtagswahlkampf mit einer täglichen Aktualisierung und dem Schwerpunkt auf lokalen Nachrichten war bisher nicht zu beobachten gewesen. Angespornt durch den Einzug ins Schweriner Schloß will die Partei ihr Medienangebot nun weiter ausbauen. Neben Audioformaten, dass heißt in Sprache umgewandelten Texten der NPD-Zeitung »Deutsche Stimme«, soll es ab dem Winter auch ein eigenes Fernseh-Format mit dem Namen »NPD-TV« geben. Zwei Probesendungen der »Neonazi-Tagesschau« gab es bereits auf der Internetplattform YouTube zu sehen. Hinter der Produktion der eigenen Nachrichten steckt der NPD-Kreisvorsitzender aus Hessen, Marcel Wöll. In Zukunft soll jedoch eine Frau die »Wochenschau« moderieren. Auf YouTube wird dies jedoch nicht zu sehen sein. Die Internetplattform sperrte am späten Mittwochabend die NPD-Sendungen, da sie gegen die Regeln des Portals verstoßen würden.
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