Wozu man das Morsen noch braucht

Bis heute gibt es zahlreiche Telegrafiefunker in Deutschland - trotz Internet

  • Kathrin Drinkuth
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Morsetelegrafie - das klingt nach Western und anderen alten Filmen. Dabei gibt es in Deutschland sogar eine Nationalmannschaft für die Schnelltelegrafie. Ein Besuch bei den Morsern in Ravensburg.

Der Mann tippt mit rasender Geschwindigkeit gegen den kleinen Schalter. Daumen, Zeigefinger, zack, zack, das Auge kann den Bewegungen kaum folgen. Aus einem Lautsprecher tönt ein tutendes Geräusch: Kurz, kurz, lang, kurz, lang, lang, kurz. Unterhaltung per Morsetelegrafie. »Jetzt hat er gesagt: Ich bin sehr zufrieden mit der Verbindung, ich kann Dich gut hören«, übersetzt Fabian Kurz. Der 31-Jährige ist ehemaliger Weltmeister der Schnelltelegrafie. Ein Gespräch unter Morsern in Echtzeit wiedergeben? Kein Problem für ihn.

Kurz morst seit Jahren, ebenso wie sein Funker-Kollege Andre Schoch. In der Schulzeit haben beide das Hobby für sich entdeckt - eigentlich per Zufall und am Anfang eher widerwillig. »Die Morse-Prüfung war bis 2003 noch Voraussetzung, wenn man eine Lizenz für den Amateurfunk wollte«, sagt Schoch, der inzwischen die Nationalmannschaft der Schnelltelegrafie trainiert. Also bissen die beiden Schüler damals die Zähne z...


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