Pokaldrama im Paradies

Jena siegt gegen HSV und die Schiedsrichter

  • Lesedauer: 2 Min.

Jena. Am Fuße der Kernberge hat sich der Hamburger SV gleich im ersten Pflichtspiel der neuen Saison blamiert und ist sensationell in der 1. DFB-Pokalrunde gescheitert. Der Fußball-Regionalligist FC Carl Zeiss Jena vertrieb die Hanseaten mit 2:3 (2:2, 0:1) nach Verlängerung aus dem Jenaer Paradies. Die Thüringer können nun von einem Durchmarsch wie in der Saison 2007/2008 träumen, als sie erst im Halbfinale mit 0:3 gegen Borussia Dortmund ausschieden.

Vor 13 800 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld sorgten Justin Gerlach (15.), Velimir Jovanovic (58.) und Johannes Pieles (106.) für die große Überraschung, die sich der Viertligist nicht nur aufgrund einer Fehlentscheidung von Referee Frank Willenborg (Osnabrück) verdiente. Denn beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ivica Olic (48.) hatte der Unparteiische ein Toraus des Balls übersehen, ehe Michael Gregoritsch in der vierten Minute der Nachspielzeit den HSV in die Verlängerung rettete.

Die Gastgeber zeigten, wie von Coach Volkan Uluc angekündigt, keinen Respekt. Das wurde nach einer Viertelstunde belohnt: Gerlach zog mit einem direkten Freistoß aus rund 30 Metern ab, und der Ball prallte vom rechten Innenpfosten ins Tor.

Der HSV kam mit dem Kampfgeist und der hohen Laufbereitschaft des diszipliniert spielenden Gegners nicht zurecht. So sprang für den Bundesligisten in der ersten Hälfte lediglich eine Torchance heraus.

Nach der Pause eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns: Eine Hereingabe von Ivo Ilicevic war bereits klar im Toraus, blieb aber ungeahndet. Olic zirkelte das Leder ins Tor. Statt aber in Schockstarre zu verfallen, setzten die Jenaer den HSV weiter unter Druck. Einen Gegenzug verwandelte Jovanovic zur erneuten Führung. Doch in der vierten Minute der Nachspielzeit - nur drei Minuten waren angezeigt - glich Hamburg aus. Doch auch diese Begünstigung half wenig. Jenas Pieles köpfte den Viertligisten letztlich hochverdient in die zweite Pokalrunde. dpa/nd

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