Tausende wollen nur noch raus

Der andauernde Krieg und die Zerstörungen rauben immer mehr Syrern die Perspektive

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Syriens Präsident Assad vertraut weiter auf Russland. Dem libanesischen Fernsehsender Al-Manar sagte er, die Russen würden ein »ehrliches und transparentes Verhältnis« zu Damaskus unterhalten.

»Sehen Sie sich das an. Ein Auto hinter dem anderen, und hier stehen die Busse! In jedem Bus 50 Leute, und alle wollen über die Türkei nach Europa! Wenn das so weitergeht, wird Syrien in einem Monat leer sein!« Moutaz ist außer sich, während er seinen Wagen an der libanesisch-syrischen Grenze an den Fahrzeugschlangen vorbei chauffiert. Mehr als 30 Jahre fährt der Syrer die Strecke nach Beirut, doch das habe er noch nie erlebt.

»Die Leute haben einen Pass, ein Transitvisum für Libanon besorgen die Busunternehmen. Wenn nichts gegen sie vorliegt, kann man sie nicht festhalten.« In Tripoli würden die Leute auf ein Schiff umsteigen, das sie direkt in die türkische Hafenstadt Izmir bringe. Für die Türkei brauchten Syrer kein Visum, und von Izmir aus versuchten die Menschen, eine der griechischen Inseln zu erreichen. »Dann sind sie in Europa.«

Er glaube nicht, dass hinter dem massenweisen Abtransport illegale Machenschaften steckten...


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