»Wir haben hier nichts mehr zu verlieren«

Ein Ende des Auszuges der Syrer aus ihrer vom Krieg zerstörten Heimat ist nicht in Sicht

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Reise ist gefährlich und teuer, eine Ankunft ungewiss. Doch in Syrien sehen viele Menschen für sich keine Zukunft mehr.

»Stimmt es, dass Deutschland Schiffe in die Türkei schickt, um Flüchtlinge aufzunehmen?« Die junge Frau, die sich mit Mann und Kindern am frühen Morgen von Damaskus aus auf den Weg in die Türkei macht, um von dort nach Deutschland weiterzureisen, hat das Gerücht gehört. Verbreitet wurde es schon in Istanbul und sorgte auch in Bagdad unter jungen Leuten für Wirbel.

Ein Schatten huscht über das Gesicht der jungen Frau in Damaskus, als ihre Hoffnung nicht bestätigt wird. »Macht nichts, wir werden es schon schaffen«, lächelt sie. Ihre Familie wurde aus Hasakeh vertrieben, sie landete in Damaskus. Doch nun will sie fort und macht sich gemeinsam mit der Familie ihres Schwagers Mohamed Bilall auf den Weg. Dessen Frau hat erst vor wenigen Monaten ein Kind geboren. Das Baby wird mit auf die gefährliche Reise genommen. »Wir haben hier nichts mehr zu verlieren«, sagt Herr Bilal.

An diesem Morgen fahren innerhalb einer Stunde sieben Busse Richtung...


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