»Eine perfekte Flucht«

Wie Naseeb Rahrouh den Weg von Syrien nach Hamburg bewältigte

  • Fabian Köhler
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Als sein Cousin sich der Freien Syrischen Armee anschloss, bekam es ein junger Syrer mit dem Geheimdienst zu tun und floh mit einigem Glück nach Deutschland.

Perfekt. Man muss wohl Syrer sein, um zu verstehen, warum Naseeb ausgerechnet dieses Wort wählt, um seine Flucht zu beschreiben. Eine Flucht, die ihn über ein überfülltes Schlauchboot, durch griechische Straßengräben und unter ungarische Grenzzäune bis auf eine Pritsche in Hamburg-Wilhelmsburg brachte. Eine Flucht, die ihn tausende Dollar kostete und an deren Ende der 27-Jährige nichts besaß außer seinem Leben. Aber das, sagt Naseeb, sei für syrische Verhältnisse schon ganz schön viel.

Die »perfekte« Flucht des Syrers Naseeb Rahrouh begann vor drei Wochen in einem Busch irgendwo an der türkischen Ägais-Küste. 15 Kilometer sind es von hier bis zur EU. Eine halbe Stunde dauert die Fahrt von der türkischen Stadt Ayvalik bis zur griechischen Insel Lesbos. 30 Euro kostet sie. Kinder unter sechs Jahren fahren kostenlos. Nur für Syrer gilt das Angebot der lokalen Fähranbieter nicht. Für sie kostet ein Platz im Schlauchboot 1200 Euro pro ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.