Der Kampf gegen die »Baby-Gangs«

In Neapel ist eine neue Generation der berüchtigten Camorra aktiv

  • Klaus Blume, Rom
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Gegen Neapels berüchtigte Camorra hat der Staat Erfolge erzielt, die meisten der alten Capos sitzen hinter Gittern. Doch eine neue Generation sehr junger Bandenchefs verbreitet jetzt Furcht.

Die italienische Politikerin Rosy Bindi löste kürzlich große Aufregung in Neapel aus, als sie sagte, was eigentlich jeder wusste. »Die Camorra ist ein konstitutives Element der Gesellschaft und Geschichte dieser Stadt«, erklärte die Vorsitzende des Anti-Mafia-Ausschusses des nationalen Parlaments. Wütende Proteste von Lokalpolitikern waren die Folge - während gleichzeitig neue Bluttaten die Stadt am Vesuv erschütterten.

Neapel wird das Thema Camorra, wie die Mafia in der Region Kampanien heißt, nicht los. Nachdem in den vergangenen Jahren viele der alten Clanchefs verhaftet wurden, sind es jetzt sehr junge Täter, die sich im Kampf um Einflusszonen blutige Gefechte liefern. Man nennt sie die »Baby-Gangs«. In der Dunkelheit rasen sie mit Motorrädern durch die Gassen und schießen mit Kalaschnikowgewehren um sich.

Unter großer Anteilnahme wurde im September der 17-jährige Gennaro Cesarano zu Grabe getragen, der auf einem Platz in der Altstad...


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