nd-aktuell.de / 07.10.2015 / Politik

Anti-Asyl-Rhetorik treibt der AfD Wähler zu

Rechtsaußenpartei laut neuer Umfrage in Bayern bei 9, im Osten bei 12 Prozent / Sonst kaum Veränderungen / Nichtwähler und Unentschlossene mit 33 Prozent »zweitstärkste Kraft«

Berlin. Die Rechtsaußenpartei AfD kann in einer Umfrage abermals zulegen – sie steigt beim Institut Forsa auf sieben Prozent, das ist ein Plus von zwei Punkten gegenüber der Vorwoche. Zugleich verliert die Union leicht an Boden – die Veränderungen sind regional aber äußert unterschiedlich.

Während die CDU in den alten Bundesländern nur 1,6 Prozent einbüßt, gehe ihr Anteil in Ostdeutschland um mehr als das Doppelte zurück: um 3,5 Punkte. Noch deutlicher ist der Verlust der CSU, die 5,3 Prozentpunkte verliert. Forsa-Chef Güllner sagte zu den Zahlen in der Illustrierten »Stern«[1], die »Attacken des Ministerpräsidenten Horst Seehofer gegen die Kanzlerin treiben Wähler am rechten Rand der CSU in hohem Maße der AfD zu«. In Bayern kommt die AfD in der Umfrage auf 9 Prozent – zur Bundestagswahl 2013 hatte sie dort landesweit 4,7 Prozent. Im Osten wird die Rechtspartei sogar mit 12 Prozent bewertet.

Güllner sagte, es bestätige sich mit dieser Entwicklung der Zahlen »die alte Erfahrung, dass man mit rechten Themen immer das radikalere Original - in diesem Fall die AfD - stützt und das eigene Lager schwächt«. Schon in der vergangenen Woche hatte Güllner erklärt, die CSU mache mit ihren Attacken gegen Kanzlerin Merkel und deren Flüchtlingspolitik »die Ausländerfeindlichkeit - und damit das Kernthema der AfD - wieder salonfähig«. Der Anstieg der Rechtspartei setzte sich inzwischen in Bayern und in Ostdeutschland fort.

Andere Parteien verzeichnen in dieser Umfrage kaum Veränderungen. Die Unionsparteien kommen bundesweit auf 39 Prozent (minus 1). Die SPD erreicht 25 Prozent (plus 1), Linkspartei und Grüne stehen bei neun Prozent (minus 1). Die Freidemokraten werden erneut mit fünf Prozent taxiert. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen steigt auf 33 Prozent und ist damit größer als bei der Bundestagswahl 2013, als sich 28,5 Prozent der Wahlberechtigten enthielten. Die statistische Fehlerabweichung beträgt plus/minus 2,5 Prozent. nd

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