Werbung

Wagners Ring vollendet

Staatstheater Nürnberg

  • Lesedauer: 1 Min.

Mit einer bildgewaltigen Inszenierung von Richard Wagners »Götterdämmerung« hat der Wiener Regisseur Georg Schmiedleitner am Nürnberger Staatstheater seinen »Ring des Nibelungen« vollendet. Bei der Premiere am Sonntag erhielten der Theatermann und Orchesterchef Marcus Bosch dafür viel, aber eher höflichen Beifall. Seine ersten drei Teile der Opern-Tetralogie hatte das Nürnberger Publikum weitaus enthusiastischer gefeiert.

Schmiedleitner sparte bei der Inszenierung nicht mit aktuellen Anspielungen. Die Burg des intriganten Neureichen-Clans der Gibichungen verlegte er in eine durchgestylte Konzernzentrale. Das über der Bühne schwebende überdimensionale G glich verdächtig dem Google-G. In eine Betriebsfeier lässt er Bootsflüchtlinge stolpern. Und Obdachlose werden von den übermächtigen Konzernen geradezu zerquetscht.

Mit der Welt moderner Medien spielte Schmiedleitner in der zentralen Schlussszene, in der Siegfrieds Tod den sich schon länger abzeichnenden Zusammenbruch des Götterkosmos besiegelt. Statt des »üblichen Feuerzaubers« ließ der Theatermann Siegfrieds Witwe Brünnhilde die Vision einer neuen, besseren Welt entwerfen - und diese aus der Opernvorstellung heraus live in die Welt twittern - Reaktionen der Netzgemeinde einkalkuliert. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal