nd-aktuell.de / 02.11.2015 / Sport / Seite 18

Klassentreffen

18 Meistertitel, 208 Europapokalspiele - 25 Jahre nach dem Ende der DDR begegnen sich acht ehemalige Oberligisten in der 3. Liga

Erzgebirge Aue bewahrt Heimserie

Nach dem Pokalerfolg gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt mussten sich die Auer zur Halbzeit Pfiffe der Fans gefallen lassen. Denn den Gastgebern unterliefen ungewohnt viele Fehlpässe, Chancen wurden nicht genutzt. Dafür kassierten sie das erste Gegentor vor eigenem Publikum seit fast einem halben Jahr. In der hitzigen Nachspielzeit erzielte Steve Breitkreuz doch noch den Ausgleich. Kurz davor hatte er beim Treffer von Nicky Adler im Abseits gestanden, weshalb der Referee das Tor nicht anerkannte. »Die Entscheidung war berechtigt, ich war sauer auf mich. Aber ich hatte dann ja doch noch Glück«, meinte Breitkreuz, dem Trainer Pavel Dotchev wie dem gesamten Team zwei Tage frei gab.

Halle rettet Punkt gegen Köln

»Ich habe in der zweiten Halbzeit eine Mannschaft gesehen, die leidenschaftlich Fußball gespielt hat.« Die Worte von HFC-Trainer Stefan Böger verrieten, dass er mit den ersten 45 Minuten gegen die Kölner überhaupt nicht zufrieden war. Denn wieder einmal haperte es bei der Chancenverwertung. »Der finale Pass, der Torschuss sind nicht sauber gelaufen«, räumte Böger ein. Kölns Coach Uwe Koschinat freute sich über den Auswärtspunkt, dessen Gewinn er als »glücklich« bezeichnete. »Wir sind eine Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpft«, meinte der Kölner Übungsleiter. Dabei stand seine Mannschaft kurz davor, mit drei Punkten von der Saale an den Rhein zurück zu reisen.

Rostock in der Krise

Die Krise beim FC Hansa Rostock verschärft sich. Sorgen die Querelen in der Vereinsführung immer wieder für Negativschlagzeilen, können auch die Profis den Schalter nicht umlegen. Seit elf Spielen sieglos, stürzten die Hansestädter nach der ersten Auswärtspleite auf einen Abstiegsplatz. Zwar dominierten die Gäste die erste Halbzeit, schossen aber keine Tore. Hansa ging dann zwar durch Stephan Andrist (59.) in Front, doch die Schwaben konterten durch Borys Taschy (62./Handelfmeter), Stephen Sama (67.) und Jeromé Kiesewetter (90.+2). »In den ersten 60 Minuten haben wir drei 100-prozentige Chancen und machen sie nicht. Dann schenken wir innerhalb von fünf Minuten das Spiel her«, sagte der Trainer der Hanseaten Karsten Baumann.

Erfurt zieht sich aus der Krise

Nach drei Niederlagen in Serie war die Schonzeit für Erfurts Trainer Christian Preußer vorbei. Und dementsprechend euphorisch fiel der Jubel nach dem Zittersieg gegen die Stuttgarter Kickers aus. »Der Sieg war sehr wichtig und tut gut«, bekannte Preußer, der aber in der zweiten Halbzeit zu wenig Ballbesitz und kaum noch Chancen bemängelte: »Mich stimmt froh, wie wir uns gegen den Ausgleich gestemmt haben und leidenschaftlich den Vorsprung verteidigt haben.« Preußer hatte den richtigen Riecher, denn nach den guten Trainingsleistungen während der Woche hatte er ein Tor von Tugay Uzan vorhergesagt. Und der 21-Jährige netzte bei seinem ersten Saisontreffer gleich sehenswert mit der Hacke ein: »Da sind alle Emotionen und auch der Frust rausgekommen.«

Cottbus verlässt die Abstiegsränge

Mit dem erneuten Punktgewinn gegen eines der Topteams der Liga wollte sich Energie-Coach Vasile Miriuta erst gar nicht lange aufhalten. »Es kommen jetzt schwere Spiele für uns. Da können wir uns etwas Luft verschaffen«, erklärte Miriuta. Immerhin verließen die Lausitzer die Abstiegszone. Die Heimpartie gegen den VfB Stuttgart II am kommenden Samstag erklärte Miriuta zum »Sechs-Punkte-Spiel«. In den fünf Spielen unter der Regie des neuen Coaches ist das Team unbesiegt und steckte auch den verletzungsbedingten Ausfall mehrerer Leistungsträger weg. »Es steckt Potenzial in dieser Mannschaft. Trotzdem müssen wir weiter hart arbeiten«, sagte Miriuta.

Chemnitz verliert an der Weser

Für den Chemnitzer Fabian Stenzel war es ein ganz besonderer Sonntag, denn er avancierte zum neuen Rekordspieler der 3. Liga. In Bremen absolvierte er seinen 234. Einsatz und überbot damit Jens Truckenbrod (233). Zu feiern allerdings gab es für ihn nicht viel, denn die Niederlage war so nicht eingeplant. Statt auf Rang vier zu klettern rutschte das Team von Trainer Karsten Heine auf Platz zehn ab. Und das, obwohl man bereits nach 15 Minuten mit 1:0 führte und eigentlich Sicherheit in die eigenen Aktionen hätte bekommen müssen. »Es ist sehr ärgerlich, dass wir den Aufwärtstrend der vergangenen Spiele so einfach verspielt haben. Wir haben viele Zweikämpfe verloren und insgesamt zu viele defensive Fehler gemacht, die zu Toren geführt haben«, resümierte Heine. dpa/nd