Der Bär ist los

In Bad Kösen findet das erste Plüschtierfestival statt

  • Lesedauer: 2 Min.
Plüschtiere sind trotz digitaler Zeiten in den Kinderzimmern präsent. Das erste Teddybärenfestival in Bad Kösen in Sachsen-Anhalt zeigt an diesem Wochenende neue Trends.

Bad Kösen. Eigentlich haben Computerspiele die Macht in den Kinderzimmern übernommen. Ist das klassische Spielzeug am Ende? »Nein. Der Teddybär ist noch lange nicht tot«, sagt der Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie, Ulrich Brobeil. Plüschtiere begeistern über starke Emotionen. Brobeil räumt ein, dass es bis 2009 magere Jahre gab. »Aber danach ging es für das traditionelle Spielzeug bergauf, mit Zuwachsraten von jährlich acht Prozent.

Davon profitierte auch die Plüschtierindustrie«, sagt der Geschäftsführer. In Bad Kösen im Süden Sachsen-Anhalts ist am ersten Adventswochenende der Bär los. Den kuschligen Plüschtieren widmet die »Kösener Spielzeug Manufaktur GmbH« einen eigenen Auftritt. Das »1. Mitteldeutsche Teddybären- und Plüschtierfestival« erwartet rund 2000 Besucher. Sprecher Helmut Schache: »Wenn es gut läuft, soll das Festival jährlich veranstaltet und damit zur Tradition werden.«

Auf der zweitägigen Veranstaltung zeigen 15 Teddybärenkünstler aus ganz Deutschland und Belgien ihre Plüschtierkreationen. »Das ist nicht nur etwas für Liebhaber und Sammler, sondern lässt mit Sicherheit auch Kinderaugen glänzen. Und Weihnachten steht ja auch vor der Tür«, sagt Schache. Die Veranstalter möchten die Welt der Plüschtiere einem breiten Publikum präsentieren. Dazu gehört auch die Möglichkeit, sein eigenes Plüschtier zu basteln. Damit es für die Kinder nicht allzu schwer wird, werden spezielle Bastelsätze angeboten. Rundgänge durch die »gläserne Manufaktur« und das betriebseigene Plüschtiermuseum geben Jung und Alt Einblicke in den Produktionsablauf und die Geschichte der Kösener Firma. Im ersten Jahr nach der Eröffnung des Museums kamen nach Unternehmensangaben rund 31 000 Besucher. Puppen und Plüschtiere haben in Bad Kösen Tradition. Die Puppengestalterin Käthe Kruse (1883-1968) produzierte hier von 1912 bis 1949 ihre weltberühmten Puppen. In der DDR wurden am Standort zunächst auch weiter Puppen hergestellt, später konzentrierte sich das Werk bis zur Wende auf die Produktion von Plüschtieren. Derzeit stellen hier 39 Mitarbeiter jährlich rund 80 000 Plüschtiere her. dpa/nd

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