Ein Atheist hört Göttliches

Bach-Marathon im Konzerthaus Berlin

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein Zettel, gereicht vor den Eingängen, vermerkt dieses lustige Zitat: »Es mag sein, dass ein Komponist nicht an Gott glaubt, an Bach glauben jedoch alle« (Mauricio Kagel). Der Glaube ist ungebrochen auch bei Musikern, Veranstaltern, Publikum. Bachs Kantate »Brich dem Hungrigen dein Brot« sollte die Menschheit immer wieder hören. Es ist eine Musik für diese so elende wie schöne Welt, die immer unbewohnbarer wird, wenn nichts weiter passiert, als was eben passiert.

Das Konzerthaus tat gut daran, am Sonnabend diesen »Bach-Marathon« zu machen. Von den zahlreichen Veranstaltungen seien drei betrachtet. Bach-Trompeten erschallten in Verbindung mit der Konzerthausorgel von der Empore herab. Gábor Boldoczki musizierte mit drei Instrumenten der Zinkenfamilie. Das kleinste und höchste durfte nicht fehlen, auch »Bachtrompete« genannt. Boldoczki blies vornehmlich Bearbeitungen. Sehr anmutig klang im Großen Saal die Choralbearbeitung »Nun kommt der...


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