Im Armenviertel und bei den gut Gekleideten

Die große Beteiligung von über 70 Prozent brachte dem Chavismus nicht die Rettung

  • Malte Daniljuk, Caracas
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In Venezuela herrschen weiter tiefe Gegensätze. Doch auch in den Armenvierteln wurden die Sozialisten abgestraft.

Das Wahlzentrum liegt auf einer Bergspitze über Caracas. Kleine Häuser aus roten Ziegeln überziehen die Hänge. Ein Gebäude scheint auf dem anderen zu stehen. Aus riesigen Lautsprechern schallt Salsa durch die überfüllten Straßen, Hymnen in schnellen Rhythmen besingen Hugo Chávez und die Revolution. Petare hat den unrühmlichen Ruf, eines der größten informellen Armenviertel der Welt zu sein. Alles, was hier gebaut wurde, schufen die Bewohner in den letzten Jahrzehnten in Eigenleistung. »Fast jeder Venezolaner ist Architekt«, heißt es selbstbewusst unter den Bewohnern der Armenviertel. Bis vor kurzem existierte der Staat mit seinen Institutionen hier nicht.

Die Straßen um das Wahlzentrum, eine alte Schule, sind völlig überfüllt. Bis zu einer Stunde warten die Menschen in einer langen Schlange, dass sie ihre Stimme abgeben dürfen. Die Basis der Vereinigten Sozialistischen Partei (PSUV) trägt das Gesicht der lateinamerikanischen Armut...


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