O je, Tannenbaum!

Nur noch jeder fünfzigste Baum in deutschen Wäldern ist eine Weißtanne, jeder vierte eine Fichte. Dabei könnte die Weißtanne dem Klimawandel viel besser trotzen. Von Walter Schmidt

  • Walter Schmidt
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Noch immer wird es zu Weihnachten gern gesungen, das Lied vom Tannenbaum. Und mit der aus dem Kaukasus stammenden Nordmanntanne (Abies nordmanniana), benannt nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann (1803-1866), stehen heute ja tatsächlich in fast drei von vier Fällen Tannen in deutschen Stuben - nur halt nicht die heimische Weißtanne (Abies alba). Offenbar geht das seit 1824 übliche Lied »O Tannenbaum« zum Teil schon zurück auf ein älteres mit dem Titel »Es hing ein Stallknecht seinen Zaum«. Dieses enthielt in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bereits die Strophe: »O Tanne, du bist ein edler Zweig / Du grünest Winter und die liebe Sommerzeit / Wenn alle Bäume dürre sein /So grünest du, edles Tannenbäumelein.«

Doch was da im Liedgut so hartnäckig grünt, muss gar nicht in jedem Fall eine Weißtanne gewesen sein. »Man nennt so auch allgemein Nadelbäume«, sagt der Pflanzenökologe Hansjörg Küster von der Universität Ha...


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