Rückkehr in die Heiligkeit

In der Philharmonie inszenierte Manfred Honeck Mozarts Requiem als Gottesdienst

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mozarts Requiem ist schon allerlei angetan worden. Zahllose Tanzversionen kursieren, Filmwerke haben es zerpflückt. Selbst die Werbeindustrie profitiert vom Dunkel des »Rex tremendae« oder der aufsteigenden Süße des »Lacrimosa«. Nun eine weitere Version, die den Hauptteil des hier in Rede stehenden Konzerts ausmachte. Eine sehr ambitionierte, erstrangig musizierte, gleichwohl widersprüchliche Version.

Manfred Honeck gilt etwas beim Deutschen Symphonie-Orchester (DSO). Seit 2000 projektiert er neue Konzertideen. Was sagt sein Aufführungskonzept? Es sagt, dass zu Mozarts Zeiten die Menschen viel öfter mit dem Tod leben mussten. Constanze, Mozarts Frau, gebar viele Kinder, nur zwei überlebten. Mozart, so Honeck, sei wie er selber ein tief religiöser Mensch gewesen. »Der Tod ist des Menschen bester Freund«, in einem Brief formuliert, sei ein Schlüsselsatz seines Denkens, und dieser intimen Beziehung könne man im Requiem begegnen.

Für ihn, ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.