Über El Salvador in die USA

Lösung für in Mittelamerika gestrandete Kubaner in Sicht

  • Lesedauer: 2 Min.
Tausenden kubanischen Auswanderern, die in Costa Rica gestrandet sind, winkt jetzt die Weiterreise in die USA. Sie werden nach El Salvador geflogen und fahren von dort mit Bussen in die USA.

Guatemala-Stadt. Nach wochenlangem diplomatischen Tauziehen zeichnet sich eine Lösung für Tausende in Costa Rica gestrandete Flüchtlinge aus Kuba ab. In einem Pilotprojekt sollen die ersten von ihnen Anfang des Jahres ihren Weg Richtung USA fortsetzen können, wie das costaricanische Außenministerium am Montag mitteilte.

Die Migranten würden zunächst per Flugzeug nach El Salvador reisen und von dort in Bussen durch Mexiko bis an die Grenze zu den Vereinigten Staaten weiterfahren. Über die Einzelheiten des Übereinkommens sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Außenminister Manuel González.

Seit Wochen hängen mindestens 8000 Kubaner in Costa Rica fest, weil das Nachbarland Nicaragua seine Grenzen geschlossen hat und damit ihre Weiterreise in die USA verhindert. Auch Belize und Guatemala wollten sie nicht passieren lassen.

Aus Protest über die mangelnde Kompromissbereitschaft der Nachbarländer hatte Costa Rica vor kurzem seine Mitarbeit in den politischen Foren des Zentralamerikanischen Integrationssystems aufgekündigt. Am Sonntag hatte die Regierung in San José bereits angekündigt, Kubaner ohne Visum in ihr Heimatland abzuschieben.

Zuletzt versuchten immer mehr Kubaner, über Mittelamerika in die USA zu gelangen. Wegen des Endes der Eiszeit zwischen Havanna und Washington befürchten sie offenbar, bald nicht mehr so einfach wie bisher eine Aufenthaltserlaubnis in den USA zu erhalten. Die jetzige Lösung sei eine Ausnahme, betonte das costa-ricanische Außenministerium. »Wir haben nicht die Kapazitäten, mehr Leute aufzunehmen und Transitvisa auszustellen«, sagte González. »Das ist eine absolute Ausnahmeregelung, für jene Personen, die sich bereits in unserem Territorium befinden.« dpa/nd

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