Schummeln mit System

Hartz-IV-Sätze sind zu niedrig, weil bei ihrer Berechnung getrickst wird

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Veraltete Zahlen und verdeckte Armut: Bei der Berechnung der Regelsätze wurde nicht sauber gearbeitet. Kein Wunder, dass sie mit den Preissteigerungen des letzten Jahre nicht mithalten können.

»Wir alle werden gerade Zeuge, dass die Zahlen frisiert und schöngerechnet werden«, sagte Andrea Nahles der »Passauer Neuen Presse«. Die SPD-Politikerin forderte eine deutliche Erhöhung der Zuwendungen für Hartz-IV-Empfänger. Wer sich jetzt wundert, warum die Bundesarbeitsministerin ihre eigenen Berechnungen kritisiert: Die Zitate sind vom Dezember 2010. Damals war Nahles als SPD-Generalsekretärin auch zuständig für Attacken auf die schwarz-gelbe Bundesregierung. Tempi passati: Nun ist die Sozialdemokratin als Ministerin für die Regelsätze verantwortlich. Selbstkritik ist da unangebracht. Zum 1. Januar soll der monatliche Satz eines alleinstehenden Hartz-IV-Beziehers um fünf Euro steigen - von 399 auf 404 Euro. Kinder sollen drei Euro, Jugendliche vier Euro mehr im Monat erhalten. Für den Geschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, Holger Hofmann, sind die drei Euro für die Kleinsten »ein schlechter Witz«.

Die Fortschreibung fällt m...


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