Mehr Lohn und mehr Beschäftigte

Die Untergrenze von 8,50 Euro führte entgegen aller Unkenrufe nicht zu einem Abbau von Arbeitsplätzen

110 137 Brandenburger waren im Dezember arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank binnen eines Jahres um 0,6 auf 8,3 Prozent.

Die Zahl der arbeitslosen Brandenburger ist im Dezember »erwartungsgemäß« und »saisontypisch« gestiegen. So formulierte es am Dienstag Jutta Cordt, Regionaldirektionschefin der Arbeitsagentur. 110 137 Erwerbslose waren registriert - 3274 mehr als im November 2015, aber 8159 weniger als im Dezember 2014. Die Arbeitslosenquote sank binnen eines Jahres um 0,6 auf 8,3 Prozent. 47 933 Arbeitslose haben schon seit mehr als einem Jahr keinen Job mehr gehabt, sind also langzeitarbeitslos. 45 402 Arbeitslose sind 50 Jahre und älter, 5923 sind Ausländer. Unter den älteren Menschen beträgt die Erwerbslosenquote neun Prozent, unter den Ausländern liegt sie bei 19,9 Prozent.

Trotz des vor einem Jahr bundeseinheitlich eingeführten gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro gibt es in Brandenburg nach wie vor Aufstocker, deren Einkommen nicht ausreicht, sich selbst zu ernähren oder den Lebensunterhalt der Familie zu bestreiten. Die Niedriglöhner und Teilzeitbeschäftigten müssen ihre Einkünfte mit staatlichen Leistungen aufstocken. Außerdem sind Kinder und auch erwerbsunfähige Erwachsene auf Stütze angewiesen. So kommt es, dass die Statistik insgesamt 222 114 Leistungsberechtigte ausweist.

Für den Landtagsabgeordneten Andreas Bernig (LINKE) ist der Mindestlohn dennoch »schon jetzt eine Erfolgsgeschichte«. Er sollte nun erhöht werden, findet Bernig.

Sozialministerin Diana Golze (LINKE) sagte: »Allen Unkenrufen von Arbeitgebern und Ökonomen zum Trotz gab es im vergangenen Jahr keine Arbeitsplatzvernichtung. Im Gegenteil: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in Brandenburg deutlich gestiegen und auch viele Minijobs sind in reguläre Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt worden.«

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Brandenburger stieg zwischen Oktober 2014 und Oktober 2015 um 13 100 auf 818 000.

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