Bereits im Einsatz über Kriegsgebiet

Weitere »Syrien-Tornados« der Bundeswehr in die Türkei verabschiedet

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Jeweils zwei »Tornados« sind am Dienstag von den Bundeswehr-Standorten in Jagel (Schleswig Holstein) und Büchel (Rheinland-Pfalz) zum Einsatzstützpunkt Incirlik in der Türkei gestartet. Sie werden ab Mitte Januar, gemeinsam mit zwei weiteren deutschen Jagdbombern, die am 12. Januar verlegt werden, Aufklärungseinsätze über Syrien fliegen. Auch weitere Techniker und Bildauswerter wurden am Dienstag in den Einsatz geflogen.

Anfang Dezember hatte die Bundesregierung beschlossen, sich am Einsatz gegen den Islamischen Staat (IS) in Syrien zu beteiligen. Der IS stelle eine globale Bedrohung für Frieden und Sicherheit dar, hieß es in der Begründung für das Parlamentsmandat. Nach bisherigen Planungen soll der vorerst auf ein Jahr befristete Einsatz 134 Millionen Euro kosten. Bereits im Dezember waren medienwirksam Soldaten mit zwei »Tornado«-Jets in die Türkei geschickt worden. Die Maschinen sind jedoch nicht zur Aufnahme von Aufklärungstechnik vorbereitet und absolvierten daher nur sogenannte Einweisungsflüge.

Derzeit befinden sich 210 Soldaten in Incirlik. »Mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 51 aus Kropp haben wir einen sehr einsatzerfahrenen Verband, der bereits über Bosnien, Kosovo und Afghanistan eingesetzt war«, erklärte der Kontingentführer, Brigadegeneral Andreas Schick, in einem Bundeswehr-Interview. Auch die Besatzungen des bereits in die Türkei entsandten Airbus-Tankflugzeugs hätten Erfahrungen aus den Einsätzen in Mali.

Der Tanker fliege an sechs von sieben Tagen. Man habe bislang 18 Einsatzflüge mit rund 82 Flugstunden absolviert und Kampfflugzeuge der Anti-IS-Koalition mit rund 300 Tonnen Kerosin versorgt. Dabei erstrecke sich das Einsatzgebiet des Bundeswehr-Aibusses »sowohl auf den irakischen und in Teilen auch auf den syrischen Luftraum«, sagte Schick.

Streit gibt es weiter darüber, ob der Einsatz von NATO-AWACS-Flugzeugen ein Mandat des Bundestages brauche. Ein Drittel der Besatzung dieser fliegenden Gefechtsstände besteht aus deutschen Soldaten.

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