Nachrufe

  • Lesedauer: 1 Min.

Indres Naidoo

26. 8. 1936 - 3. 1. 2016

Häftling 885/63: Indres Naidoo, Häftling 466/64: Nelson Mandela. Das System auf Robben Island war simpel: Naidoo war der 885. »Straftäter«, der im Jahre 1963 auf die vor Kapstadt liegende berüchtigte Gefängnisinsel verfrachtet wurde, Mandela folgte im Jahr darauf als Nr. 466. Beide gehören zu den Urgesteinen des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC).

Naidoo war auf dem von ihm als »Teufelsinsel« bezeichneten Eiland zehn Jahre inhaftiert, weil er bei einem versuchten Anschlag auf ein Eisenbahnstellwerk erwischt worden war. Was er in der Haft an Schrecklichem erlebte, brachte er in seiner Erinnerungsschrift »Insel in Ketten« zu Papier. Und dennoch: Mit jedem Widerstand, mit jedem Hungerstreik, mit jeder erkämpften Erleichterung sei der Zusammenhalt der Gefangenen noch enger geworden. »Das gab uns eine enorme Kraft, das verbindet uns ein Leben lang«, sagte er.

1988 trat Naidoo seinen Dienst in der ANC-Vertretung in Berlin, Hauptstadt der DDR, an. Nach der Wende musste er um sein Leben fürchten, weil die Geheimpolizei des Apartheidregimes ihn umbringen wollte, was in den späteren Anhörungen der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission aktenkundig wurde. 1991 kehrte er nach Südafrika zurück. ml

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal