Assoziierung und Abkehr

Der ukrainische Schwenk von Russland zur Europäischen Union birgt selbst für große Betriebe Gefahren

  • Denis Trubetskoy, Kiew
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Freihandelszone mit der EU ersetzt der Ukraine 2016 die Freihandelszone mit Russland - eine Chance auf Modernisierung und die Gefahr sozialer Spannungen.

Für Swetlana Tyschtschenko aus Nowa Kachowka, einer kleineren Stadt im südukrainischen Gebiet Cherson, hat das Jahr 2016 alles andere als gut begonnen. Wie der Großteil der Bevölkerung arbeitet die junge Ukrainerin in einer von zwei Maschinenfabriken, die seit Jahrzehnten die wirtschaftliche Lage der Stadt bestimmen. Nun wurde Swetlana - wie andere Mitarbeiter auch - in einen unbezahlten Urlaub geschickt. »Im Januar arbeiten wir definitiv nicht, auch im Februar ist das sehr fraglich«, erzählt sie.

Die Zukunft sieht generell schwarz aus. »Unsere Produktion wurde fast ausschließlich an russische Firmen verkauft. Wir haben sogar einen russischen Besitzer. Der Handel mit Russland ist aber seit Januar fast unmöglich. Und für andere Länder liefern wir nicht die nötige Qualität«, klagt Swetlana. Einen Plan für den Fall, dass ihre Fabrik geschlossen wird, haben sie und ihre Kollegen nicht.

Das ist nur eine von vielen traurigen Geschi...


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