Wo der Mensch ganz Mensch ist

Das Spielen steht abseits materieller Notwendigkeiten. Es ist ein ideelles Bedürfnis, das wir nicht missen möchten. Es kann uns emanzipieren oder wir können ihm uns ausliefern. Von Franz Schandl

  • Franz Schandl
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Was ist Musizieren? Sind Musiker Spielleute? Spielen wir Instrumente? Spielen Tiere oder projizieren wir da ein Spiel in ihr Verhalten? Wenn etwa die Katze mit der Maus spielt, welch Spiel soll das sein, wenn eins Beute macht und das andere in Angst und Schrecken verfällt? Warum benennen wir bestimmte Bewegungen des Wassers als Spiel der Wellen? Warum heißen taxative Aufzählungen ausgerechnet Beispiele? Und warum besingen wir gar ein freies Spiel des Marktes? Wandern ist kein Spiel, Bergsteigen schon gar nicht. Vergnügen können sie aber trotzdem sein. Wie ordnen wir das alles ein und zu? Wer oder was spielt da, falls gespielt wird? Aber damit ist nur die grenzenlose Dimension der Wortfamilie und eine gewisse Heillosigkeit etwaiger Vorhaben angedeutet. Aus der Kategorie wird keine.

»Der Begriff Spiel bleibt ständig in merkwürdiger Weise abseits von allen übrigen Gedankenformen«, heißt es bereits bei Johan Huizinga in seinem grundle...


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